Die Geschichte von Jesolo
Jesolo wurde im 6. Jahrhundert von Flüchtlingen auf einer Insel gegründet und galt als blühende Hafenstadt. Nach dem Verfall des Römischen Reiches blieb Jesolo ohne politische Führung. Die Geschicke der Lagunenstädte lenkte nun der Doge Paoluccio Anafesto, ausgehend von Eraclea.
Im Mittelalter wurde Jesolo “Equilium”, die Stadt der Pferde, genannt, da deren Einwohner größtenteils Pferdezucht betrieben. Weitere Einnahmequellen der Stadt waren die Schifffahrt und die Salzgewinnung. Im Jahre 806 wird Jesolo von Frankenkönig Pipin schwer verwüstet, kann sich jedoch schnell von dieser Niederlage erholen und durch den Handel mit dem Festland und dem Orient weiter erstarken. Jesolo wird zu einem politischen und kirchlichen Zentrum der Region und wird im Jahr 1 000 zum Bischofssitz ernannt.
Ein schweres Erdbeben befällt die Stadt 1100 und richtet schwere Verwüstungen an. Nachdem die wohlhabende Bevölkerung Jesolos in das nahe Venedig abwandert, beginnt der Niedergang der Stadt. 1466 muss der Bischofssitz aufgegeben werden, zu viele Gläubige hatten Jesolo verlassen. Im 16. Jahrhundert führt die Ableitung der Flüsse Sile und Piave zum weiteren Verfall Jesolos, ein Großteil der verbliebenen Bevölkerung erkrankt an Malaria.
An einem neu errichteten Kanal gründet Napoleon I. 1807 das neue Dorf Cava Zucccherina. Im I. Weltkrieg wird Jesolo zu einem strategisch wichtigen Punkt um den Vormarsch der deutschen Truppen zu stoppen. Zahlreiche antike Bauten werden zerstört. Ende des 19. Jahrhunderts beginnt sich der Fremdenverkehr zu entwickeln. Erste Hotels und Badeanstalten entstehen. Seit 1952 gilt Jesolo als Badeort. Am 15 Kilometer langen Strand verbringen heute jährlich mehr als fünf Millionen Touristen Ihre Ferien.